Tachostand: 1190 (+87) km
Höhenmeter: 8300 (+1000)
Los ging es in Richtung Gargano zunächst nach Manfredonia. Kurz hinter dem Ort beginnt das Gargano. Entsprechend geht es langsam bergauf, hier noch entlang der SS89, die aber stark befahren ist. Die SS89 verbindet zwar die wichtigsten Orte des Gargano zügig, führt aber durch lange Tunnel.
Daher geht es schnell auf eine Nebenstraße, auf der es deutlich bergauf geht. Neben dem teilweise schroffem Karstfels wird die Landschaft durch Olivenbäume dominiert. Passend dazu liegt auch das erste Dorf Mattinata inmitten von Olivenbäumen.
Ab dort geht es weiter entlang der Küste, immer wider bergauf und bergab. Kroatien war im Vergleich dazu harmlos. Verkehr ist auf den Nebenstraßen kaum vorhanden.
Es geht nach wie vor überwiegend vorbei an Olivenbäumen, teilweise auch wilden Kapernsträuchern. Immer wieder gibt es Blicke auf Buchten mit teilweise abstrusen Felsformationen. Dazwischen gesellen sich immer wieder kleine landwirtschaftliche Betriebe.
Das auf und ab ist zwar extrem anstrengend, aber insgesamt ist es ein Traum für Radfahrer – ganz großes Kino. Bislang sicherlich eine der beeindruckendsten Landschaften und herrlich zu fahren.
Da ich zur Vignanotica Bucht wollte, welche nur über ein kleines Sträßchen zu erreichen ist, bin ich schließlich von der SP53 auf einen Wanderwege abgebogen, um so einigen Höhenmeter zu umgehen. Die Bucht selbst ist eine kleine Kiesbucht eingerahmt von steilem Karstfels. Genau das richtige für eine ausgedehnte Mittagspause.
Hinter der Bucht verändert sich die Landschaft etwas, es überwiegt Bewuchs von Nadel- und Laubbäumen. Trotz des schroffen Fels ist die Landschaft hier sehr grün. Weiter höher beginnt der Foresta Umbra, ein teilweise streng geschütztes Waldstück, auf welches ich aufgrund der vielen nötigen Höhenmeter aber verzichte.
So geht es weiter, immer wieder bergauf- bergab entlang der Küste. Vorbei an Buchten und Felsen. Erst mehr in Richtung Vieste (im Nordosten) fällt die Landschaft wieder mehr ab. Daher ist Vieste vor allem von flachen Sandstränden umringt. Hier werde ich erst nochmal Pause einlegen und dann langsam nich etwas nach Norden rollen.
Grundsätzlich fällt mir auf, dass im Gargano großer Wert auf lokale Produkte gelegt wird. In Supermärkten, der Gastronomie – überall.
Gleichzeitig fällt aber auch wieder auf warum die Süditaliener so etwas wie Müllweltmeister sind. Den Espresso gibts mal gerne aus dem Plastikbecher, warme Milch aus dem Styroporbecher und falls es eine normale Tasse gibt ist zumindest der Löffel häufig Plastik. In der Pizzeria gibts die Pizza auf dem Pappteller, Wein aus dem Plastikbecher, Wasser aus der Plastikflasche und zusammen mit der Papiertischdecke ist damit ein Sack Müll zusammengekommen.