Tachostand: 1033 (+70) km
Höhenmeter: 7300 (+200)
Die letzten etwa 20 km von Petrovac nach Bar waren gestern zügig erledigt. Direkt nach Petrovac geht es allerdings nochmal weg vom Meer ins hügelige Hinterland. Es gab nochmal einige schöne Ausblicke. Bar selbst war hingehend schockierend. Die Stadt scheint ihre besten Zeiten lang hinter sich zu haben. Alte Hochhäuser, im Stadtkern steht eine Betoneinkaufszentrum, im Restaurant wird gebettelt.
Die spätere Ausreise sowie die Fährüberfahrt klappten problemlos. Bei der Einreise wollte man es sich natürlich nicht nehmen lassen das Gepäck auf dem Rad zu scannen, also alles runter vom Rad und wieder drauf.
In Italien angekommen ging es zunächst ging es ein wenig durch die Altstadt von Bari, bevor ich schließlich nach einigem herum irren endlich aus der Stadt herausgefunden habe. Der Kontrast zu Kroatien und Montenegro hätte kaum größer ausfallen können. Der Zustand rund um Bari ist schockierend. Die Straßen sind zum Großteil in schlechtem Zustand, das betrifft auch die Hauptstraßen. Solche Zustände habe ich bislang in keinem der anderen beiden Länder angetroffen.
Hinzu kommt der Müll – am Rande der Straße, auf den angegebenen Feldern eigentlich überall. Schlimm ist, dass es sich nicht um alten Müll handelt, sondern vieles neu ist. Offenbar gibt es in der Bevölkerung noch immer keine kritische Masse um dieses Problem endlich in den Griff zu bekommen.
Gleichzeitig fallen aber auch deutlich mehr Menschen auf Fahrrädern auf. Stellenweise gibt es sogar Radwege!
So ging es von Bari nach Bisceglie, einem Ort etwa 40 km von Bari entfernt.
Nach dem ersten Stück Bari stell ich mir doch schnell die Frage – Warum? Verkehr, Müll, Dreck. Dann geht es endlich entlang einer Küstenstraße durch die Vororte. Es riecht überall nach Fisch, der in kleinen Läden fangfrisch verkauft wird. Hinzu kommen viele kleine Restaurants, Imbissbuden etc.
Weiter ging es schließlich auf der SS16. Da parallel eine ausgebaute Version (SS16 bis) existiert, hält sich der Verkehr in Grenzen. Die Landschaft ist hier vollkommen flach. Es geht vorbei an trostlos, trockenem Gras, heruntergekommen Gebäuden sowie diversen landwirtschaftlichen Flächen. Von Oliven, über Feigen bis Zucchini ist so ziemlich alles dabei. In den Orten wird teilweise Obst und Gemüse aus/auf kleinen Wagen verkauft. Gleichzeitig sticht aber auch immer wieder der Geruch von Verkohltem in die Nase. Es geht vorbei an verbrannten Feldern, auf denen häufig nur noch leeren Glasflaschen und Grasreste zu erkennen sind.
Morgen geht es nochmal einige mehrere Kilometer Richtung Norden zum Gargano Nationalpark, wo ich einige ruhige Tage verbringen werde um zu sehen wie weit es noch nach Norden geht.