„also vielleicht“ wäre der richtige Zusatz, aber dazu später mehr.
Gestern ging es vom Golf von Valinco in Richtung Bonifacio. Die Altstadt thront auf knapp 60 Meter hohen Kalkfelsen und gilt als schönste Stadt des Mittelmeers. Ob das zutrifft ist Geschmackssache – mein persönlicher Geschmack ist es nicht – aber eindrucksvoll ist Bonifacio und insbesondere der Küstenverlauf mit den Kalkfelsen in jedem Fall.
Der Weg nach Bonifacio war jedoch nochmal fordernd. In Propriano trifft die T40 aus Richtung Ajaccio auf die Küstenstraße. Die T*- Straßen sind Nationalstraßen die etwas breiter uns vor allem auf höhere Geschwindigkeiten als die Departement Straßen (D*) ausgelegt sind. Letztere sind meistens sehr angenehm zu fahren, erstere sind die Kategorie Straße die eher keinen Spaß macht. Leider gibt es in Richtung Bonifacio aber keine (bzw. keine vernünftige) Ausweichmöglichkeit. So ging es also den ganzen Tag auf der T40 erst nochmal steil aufwärts nach Sartène und dann immer wieder auf und ab nach Bonifacio. Landschaftliche Highlights sind leider Fehlanzeige.
In Bonifacio habe ich die südliche Spitze Korsikas (fast) erreicht. Am Horizont ist Sardinien zu sehen und weckt schöne Erinnerungen, noch ein paar Tage Sardinien wäre aber zuviel des Guten.
Auf direktem Weg sind es von Bonifacio etwas 200 Kilometer zurück nach Bastia wo in einer Woche meine Fähre geht. 200 Kilometer ist für eine Woche etwas wenig und gleichzeitig ist der Weg entlang einer dieser Nationalstraßen, also lieber nicht! Ausweichmöglichkeiten sind schwer und die einzige direkte Ausweichmöglichkeit ist ins Gebirge über Corte. Dafür soll es die nächsten Tage zunächst über den Bavella Pass und dann weiter über den Col de Verde gehen. Mächtig Höhenmeter sind angesagt und die Steigung löst doch Respekt aus. Zudem setzen bereits seit meiner gesamten Zeit in Korsika um die Mittagszeit Gewitter im Gebirge ein, das macht es nicht leichter – mal sehen ob das was wird oder ob ich mich doch für 2 Tage Nationalstraße und viel Zeit am Strand entscheide.
Von Bonifacio ging es heute aber zunächst in Richtung Norden zur „Tour de Stände“ ab zum Palombaggia und weiter zur Bucht von Pinarellu und morgen in Richtung Bavella aufzubrechen.