Zurück an die Küste
Von Berat ging es über Vlora wieder auf den E8 Radweg. Vlora hatte mich dabei sehr überrascht, so wurde der gesamte Ortskern in den letzten Jahren nach dem Vorbild einer x-beliebigen Tourismusstadt erneuert. An der Promenade (mit schönem Radweg!) steht ein Hotel neben dem nächsten. Auch auf der Straße entlang der Bucht in Richtung Orikum wird an jeder Stelle gebaut. Das sieht doch sehr nach Massentourismus aus und hat mit dem Albanien, das ich die 1 1/2 Wochen davon kennengelernt habe, nur wenig zu tun.
Das weitere Stück entlang des E8 bis nach Griechenland ist landschaftlich nochmal sehr eindrucksvoll. Nicht zu unterschätzen ist dabei der Llogara-Pass. Mit seinen knapp 1000 Metern ist er zwar nicht der höchste Punkt der Tour, viele Teile waren aber unangenehm steil zu fahren und kosteten sehr viel Kraft. Oben angekommen habe ich es zum Glück noch so gerade in das dortige Restaurant geschafft bevor ein mehrstündiges Gewitter runter ging. Von der Abfahrt in Richtung Süden und die dortigen Blicke auf das Ionische Meer habe ich daher leider nicht viel gesehen.
Weit ist es nun nicht mehr bis nach Griechenland. Ich würde aber in jedem Fall einen ausgiebigen Stopp in Butrint empfehlen. Die dortigen Ausgrabungen sind teilweise sehr eindrucksvoll und so 3 – 4 Stunden sollten für eine Besichtigung sowie die Fahrt mit der dortigen Kabelfähre eingeplant werden. Von Butrint ist die Grenze in knappen 20 Kilometern erreicht und Igoumenitsa selbst ist dann auch zügig erreicht. Ich verbrachte schließlich noch ein paar Tage zum Radfahren auf Korfu. Hier gibt es ebenfalls ein paar schöne Highlights.
Insgesamt war dies eine sehr eindrucksvolle Tour an der ich rückblickend wenig verändern würde. Gerade Bosnien-Herzegowina und Albanien haben mir sehr gut gefallen. Highlights auf dem Weg gibt es viele. Meine persönlichen sind die Kravica Wasserfälle, die Abfahrt nach Kotor sowie der Aufstieg in Richtung Lovćen-Nationalpark, die Fahrt entlang des Skutari-Sees, der Ohrid-See und die fantastischen Tage durch Albaniens wilde Landschaft auf dem Rad.
Varianten/Anschlussmöglichkeiten
Gerade in Südalbanien bin ich vor allem dem Verlauf des Eurovelo 8 (E8) gefolgt. Diesen könnt Ihr natürlich auch früher bereits folgen und/oder die Tour entlang des E8 weiter nach Süden verlängern.
In Bosnien-Herzegowina bietet sich zudem der Ciro Radweg [externer Link, englisch] an. Der Radweg führt entlang einer alten Bahntrasse von Mostar nach Dubrovnik.
GPS-Track
Maximale Höhe: 1576 m
Minimale Höhe: -72 m
Gesamtanstieg: 36922 m