Ab Venzone bin ich nicht dem weiteren Verlauf der Via Alpe Adria gefolgt, da ich diesen Teil bereits von früheren Touren kenne. Anstelle dessen bin ich westlich des Tagliamento geblieben und bin hier mal auf leeren Straßen, dann wieder auf Radwegen oder aber auch auf holprigen Feldwegen in Richtung Süden gefahren. Die Zivilisationsdichte ist hier teilweise nicht wirklich hoch, gleiches gilt damit für die Dichte der Campingplätze. So gibt es aber bspw. in Summaga einen kleinen Platz den ich ausdrücklich empfehlen möchte. Er bietet viel Ruhe, eine kleine Bar und die Betreiber kümmern sich auf Wunsch um die Bestellung von Pizza beim nächsten Lieferservice ;).
Weiter ging es von dort in Richtung Küste. Ich nahm wieder einen wilden Mix aus Nebenstraßen, Radwegen und schlechten Schotterpisten. Schnell war das Meer erreicht, allerdings gibt es hier vor allem große Hotelanlagen, hässliche Strandanlagen und große Campingplätze. Mein Versuch direkt ans Meer zu kommen und eine Runde zu schwimmen war Ende August nicht wirklich lohnenswert und so bin ich bin über Jesolo weiter nach Punta Sabbioni gefahren. Auf dem Weg dahin gibt es einige sehr schöne Radwege (I3 bzw. E4 Radweg) entlang der Kanäle und/oder mit schönen Blicken auf die Lagune.
Insel-Hopping durch die Lagune von Venedig
Fahrräder sind die der Altstadt Venedigs nicht erlaubt, auf Lido darf man jedoch auch Rad fahren. Ich nahm daher ab Punta Sabboni die Linie 14 nach Lido. Das Boot nimmt, sofern Platz ist, auch Fahrräder mit. Die Fahrt lässt sich der Verkehrsverbund aber kosten – Stand 2022 kostet ein Ticket für 75 Minuten 9,50 €, das Fahrrad kostet nochmal 1,50 €. Auf Lido angekommen bietet sich ein kleiner Campingplatz zum Übernachten an. Auf dem Campingplatz stand ich zwar sehr eng Zelt an Zelt, dafür traf ich aber viele weitere Radreisende und wir hatten einen schönen gemeinsamen Abend. Wer Venedigs Altstadt besuchen möchte hat zudem die Möglichkeit hier an Lido länger Pause zu machen und mit dem Boot rüber zur Altstadt zu fahren.
Da ich Venedig schon häufiger besucht habe, ging es für mich am nächsten Tag weiter entlang von Lido. Die Fahrt entlang Lido überraschte mich positiv, da man, abseits des Rummels in der Altsatdt, in das Leben der Venezianer*innen eintauchen konnte. Zudem gibt es einen durchgehenden Radweg entlang der Straße, welcher mich zügig zum südlichen Gipfel Lidos brachte. Hier wartet die nächste Fähre, diesmal die Nr. 11 von Alberoni nach Santa Maria del Mare auf Pellestrina. Auf Pellestrina angekommen wartet das nächste sehr schöne Stück auf dem Rad entlang der Insel, kaum Verkehr, schöne Ausblicke auf die Lagune, bis schließlich auch hier der südliche Zipfel erreicht ist. Hier geht es nun mit der Linie 11 von Pallestrina – Cimitero nach Chioggia.
Die Altstadt von Chioggia bietet ein bisschen Venedigflair und lohnt für einen kurzen Stopp. Allerdings bietet es auch die venedigtypischen Touristenmengen, nach den entspannten Stunden entlang Lido und Pallestrina wieder ungewohnt.