Ab dem Lago dir Cadore geht es nun weiter entlang der Piave. Einen dedizierten Radweg gibt es nur noch selten, dafür führt die Strecke über schöne Nebenstraßen mit teilweiße atemberaubenden Abfahrten und wundervollen Blicken. Leider war der Radweg hinter Soverzene (Via Regia) gesperrt, so dass ich einen größeren Umweg mit teils viel Verkehr in Richtung Lago di Santa Croce in Kauf nehmen musste.
Hinter dem Lago di Santa Croce geht es nochmal kurz bergauf, bevor eine ebenso atemberaubende Abfahrt in Richtung Lago di Morto folgt. Es ist doch irgendwie wirklich eindrücklich wie die Autobahn hier durch die Landschaft gepflügt wurde.
Kurz vor Vittorio Veneto bin ich schließlich von dem Radweg München – Venezia abgebogen und in die Treviser Voralpen eingebogen. Auf dem Stück warten zwar nochmal ein paar kleinere Gegenanstiege, aber die lohnen sich. Am Anfang des Tals gibt es eine Reihe kleinerer Seen. Die Ecke ist touristisch nicht sehr stark frequentiert, was sie mit den kleinen Dörfchen umso reizvoller macht. Insbesondere mit dem Bereich ab Guia wartet nochmal ein landschaftliches Highlight. Es geht durch diverse Weinberge, hier ist der Herkunftsort des Valdobbiadene Proceccos. Der Blick an den Horizont lässt erkennen, dass die Alpen nun endgültig überwunden sind. Es liegen nur noch ein paar Hügel vor mir und die Landschaft wird weit und flach.
Flache Landschaft wäre aber ja zu einfach, daher geht es zum nächsten Highlight ;). Kurz hinter Valdobiaddene taucht wieder der Piave auf, von welchem ich mich in Ponte nelle Alpi zuletzt getrennt hatte. Nun folgte ich wieder der Piave, jedoch flussaufwärts. Mit dieser quasi 90 Grad Drehung war ich wieder zurück in den Alpen. Nur selten habe ich es erlebt, dass sich die Landschaft so abrupt auf wenigen Kilometern ändert. Von schönen Weinbergen geht es zurück in ein enges, steiles, Alpental.
Auf der Strecke traf ich nun auf die Via Claudia Augusta, welcher ich folgte. Der Radweg ist gut ausgeschildert und führt auf eigenen Trassen oder über schöne Nebenstraßen. Zunächst geht es an den wunderbar gelegenen Lago di Corlo. Ab dort steht nochmal ein kurzer Anstieg bevor, von dem aus es wieder Steil in das Valsugana-Tal hinabgeht.
Das Valsugana-Tal ist zum Radfahren einfach nur traumhaft. es geht zwar ständig leicht bergauf, das Radweg führt aber die meiste Zeit direkt an der Brenta vorbei und hat eine wunderschöne Infrastruktur. Rechts und links laden die Berge immer wieder zum staunen ein. Zügig ist damit der Lago di Caldonazzo erreicht, quasi das Ende des Valsugano Tals.