Bei Radreisen bzw. bei längeren Radfahrten habe ich immer wieder Probleme mit starken Verspannungen. Anpassungen des Vorbaus, Physiotherapie, Kräftigung und ausreichendes dehnen sowie lockern brachten zwar ein paar Verbesserungen, aber so wirklich problemlos war es noch immer nicht.
Schließlich war die Idee der Umstieg auf ein Liegerad. Nach ausführlicher Beratung habe ich mich schließlich für einen Einspurer entschieden, konkret für das Azub Mini. Im Herbst 2020 war das Rad schließlich endlich da und so ging es auch kurz danach schon auf die erste große Tour.
Liegerad? Ein Traum!
Gerade mit viel Gepäck und nur wenig Übung waren die ersten Kilometer der Radreise ungewohnt.Aber schnell stellte sich viel Sicherheit ein und schon nach kurzer Zeit muss ich sagen – Radreisen mit dem Liegerad sind ein Traum! Einerseits fühle ich mich nach längeren Touren deutlich besser, andererseits bietet die Sitzposition ein wunderschönes Panorama. Gerade bei Radreisen, wo ich gerne in der Landschaft herum schaue, macht dieses Panorama sehr viel aus. Auf der negativen Seite ist die etwas niedrigere Geschwindigkeit. In der eben sollte sich das sicherlich mit zusätzlichem Training geben, am Berg zeigt sich hier der Nachteil des Liegerads. Als Radreisender plant man aber ja keine Bestleistungen, so pedaliert man also einfach langsamer den Berg hoch. So lange es nicht zu steil wird, geht das gut.
Optimierungsbedarf besteht dabei zur Zeit insbesondere noch bei der Gewichtsverteilung. Das Rad liefert einen großen Gepäckträger welcher bis zu 40 kg aushält. Nach meinen Erfahrungen ist es aber sehr suboptimal schwere Dinge (bei mir ein Rackpack mit Zelt etc.) auf dem Gepäckträger zu packen. Hierdurch ist der Schwerpunkt des Rads sehr hoch, was das Handling erschwert. Insbesondere bei langsamen Tempo oder beim Anfahren. Azub selbst empfiehlt daher die Verwendung des „Expedition Rack“. Hier können zwei zusätzlich Radtaschen deutlich tiefer befestigt werden, welche den Schwerpunkt des Liegerads nach unten bringt. Das Expedition Rack ist inzwischen da, Erfahrungen hiermit werde ich aber erst im Frühjahr sammeln können.
In der nächsten Zeit werde ich noch mehr Erfahrungen sammeln und entsprechend hier berichten. Festhalten will ich aber schon jetzt – es ist ein Traum 😉
Hi, da ich gerade vor der Entscheidung stehe, mir für lange Radreisen ein Liegerad zuzulegen, bin ich bei der Recherche auf diesen Beitrag gestoßen. Wie sieht deine Erfahrung mehr als zwei Jahre später aus? Bist du beim Liegerad geblieben oder doch wieder umgestiegen?
Grüße
Hi Isaak,
Die Frage ist schwer zu beantworten.
Zuletzt habe ich wieder eher mein normales Reiserad genommen. Das hat drei Gründe:
1) Ich war viel in sehr bergigem Gelände unterwegs
2) mit viel Gepäck (also 4 Radtaschen) ist das normale Rad mit den Lowridern besser zu balancieren
3) Der Transport in Zügen ist einfacher
Je nach Tour nehme ich das Liegerad aber nich immer sehe gerne.
Super, danke dir für die Antwort