Größenteils entlang der Via Claudia Augusta führte diese Tour in ~ 3 Tagen von Oberbayern bis nach Bozen. Neben dem Brenner ist der Weg über den Reschenpass sicherlich einer der leichtesten Alpenüberquerungen. Weitere Ideen und Gedanken zu den Möglichkeiten der Alpendurchquerung habe ich für Euch auch hier nochmal zusammengefasst.
An-/Abfahrt – Tourenbeschreibung – Varianten – GPS-Track – English description
An- und Abfahrt
Als Startpunkt habe ich Griesen gewählt (um die erste Tagesetappe nicht zu lang zu haben). Alternativ kann man natürlich auch in Garmisch, Mittenwald oder München starten. München ist mit dem Fernverkehr der DB problemlos zu erreichen (inkl. Fahrradmitnahme in den IC, EC und ICE4 Zügen). Ab München sind die oben genannten Orte mit einem durchgehenden Nahverkehrs-Zug (Werdenfelsbahn) zu erreichen. Bitte beachtet, dass die Züge insb. im Sommer zu den Morgenstunden (vor allem am Wochenende) teilweise sehr voll sind.
Ab Bozen fahren alle ~ 2 Stunden EuroCity-Züge nach Deutschland (München) zurück. Die Fahrradmitnahme ist möglich, jedoch müssen die Stellplätze vorab reserviert werden. Am besten geht das noch in Deutschland oder mit der ÖBB App. Alternativ kann man mit dem Nahverkehr zurück fahren, hier muss man üblicherweise am Brenner und in Innsbruck umsteigen. Diese Variante dauert deutlich länger, erfordert aber keine Reservierung.
Tourenbeschreibung
Vom Startpunkt in Griesen folgt der Radweg zunächst der Loisach bis Ehrwald. Ab Ehrwald ist die Strecke fast komplett ausgeschildert, allerdings gibt es keinen durchgehenden Radweg. Gerade das Stück über den Fernpass ist weniger angenehm, hier wird man über Schotterpisten geführt welche (vor allem bei Schnee und Regen) mit Trekkingrädern schwer zu fahren sind. Aufgrund des dichten Verkehrs ist die Fernpassstraße aber auch keine wirkliche Alternative. Etwas Vorsicht ist hier früh im Jahr geboten, 2019 lag noch Ende April soviel Schnee das die Schotterpiste kaum befahrbar und ich auf die Bundesstraße ausweichen musste.
Hinter dem Fernpass gibt es durchgehend ausgeschilderte Radwege, teilweise jedoch der Inntalautobahn folgend. Kurz hinter Pfunds endet der Radweg allerdings. Hier folgt man bis hinter die Schweizer Grenze der Engadiner Straße. Landschaftlich ist das Stück eindrucksvoll, teilweise ist der Verkehr jedoch dicht. Insbesondere einige Reisebusse sowie Skitouristen in überdimensionierten Autos schienen (April 2016) mit Radfahrern nicht viel anfangen zu können. Auf diesem Stück ist auf alle Fälle Vorsicht geboten.
Ab Martina folgt man bis Nauders der Martinsbrucker Straße. Hierbei erklimmt man die Norbertshöhe. Der Anstieg ist problemlos zu fahren, auf der Straße ist nur wenig Verkehr. Ab Nauders gibt es schließlich wieder einen durchgehenden Radweg. Anfangs führt dieser am Reschensee vorbei, später geht es durch alte Städte wie Glurns, welche auf alle Fälle ein Besuch wert sind. Je näher man Meran kommt umso mehr Apfelplantagen gibt es – aus diesem Grund ist die Tour vor allem zur Apfelblüte ein Highlight. Das beeindruckende hierbei ist insbesondere die Fahrt durch mehre „Klimazonen“. Im April 2019 war der Reschensee bspw. noch teilweise gefroren, die Natur noch im Winter. Mit abnehmenden Höhenmetern fingen die Apfelbäume langsam an zu blühen. Schließlich war auch die Blüte vorbei.
Vor allem ab dem Reschensee ist die Tour landschaftlich sehr empfehlenswert. Auch das Stückchen ab Pfunds ist eindrucksvoll, ebenso bietet der Fernpass einige schöne Blicke. Leider sind einige Teile der Tour aber auch teils starkem Verkehr ausgesetzt. Neben den angesprochenen Bereichen sind vor allem Teile des Inntals keine wirkliche „Schönheit“.
Varianten
Als Variante zur Fahrt über den Reschenpass bietet sich natürlich die Fahrt über den Brenner an. Ansonsten lassen sich sowohl Start- als auch Endpunkt beliebig variieren und somit auch die Länge der Tour.
Hinsichtlich des Starts bietet sich in jedem Fall München mit Anfahrt über den Isar-Radweg an. Dieser führt bis Mittenwald, von dort kann man entweder über die Ehrwalder Alm (Schotterweg bergauf, siehe hier) nach Mittenwald, oder man biegt ab Krün in Richtung Klais und Garmisch ab.
Ab Bozen bietet sich fast unendlich Variationsmöglichkeiten. Einerseits kann man dem Etsch-Radweg in Richtung Trento bis zum Gardasee/Verona folgen. Hier bietet sich auch ein Abstecher ins Valsugana-Tal an. Alternativ kann man ab Bozen wieder bergauf in Richtung Brenner fahren und ab Franzenfeste in Richtung Dolomiten abzweigen.
English description
Note: Most part of this route follows the Via Claudia Augusta.
From the starting point (Griesen) I followed the bicycle track towards Ehrwald, where you should find the signposting of the Via Claudia Augusta. Please note, the bicycle track along the Fernpass is only a gravel road. Even with trekking bicycles parts of this road are rather problematic, especially during rain-/snowfalls. You might consider taking the road (which is quite busy).
After the Fernpass follow the Via Claudia Augusta towards Pfunds (passing Nassereith, Imst, Landeck). Shortly after Pfunds the bicycle track ends. Towards Martina (Switzerland) you have to take the road 27, which is sometimes quite busy. From Martina follow the road 185 towards Nauders. During the climb you make (quite easy) roughly 500 height meters.
From Nauders just follow the bicycle tracks towards Reschensee, Meran and Bozen. First you pass the Reschensee, later on beautiful old towns like Glurns and apple plantations. Especially during the apple blossom in April this tour is very impressive.
GPS-Track
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