Durch den Regen nach Trento
Am letzten Tag ging es zum Abschluss von Ponte di Legno in Richtung Trento. Der Tag war eine Art typischer Transfertag, dessen Ziel vor allem darin bestand wieder an einen Ort zu kommen mit Bahnanschluss. Mit dem Passo Tonnale wartet dabei ein letzter Pass auf mich. Dieser ist gut fahrbar und wohl vor allem durch das Skigebiet auf Passhöhe bekannt. Durch den Skitoursimus und die vielen Parkplätze, Bars und Seilbahnen ist die Passhöhe landschaftlich ein Alptraum und lädt wirklich nicht zum verweilen ein. Neben einem der schlechtesten Cappuccini in Italien an der Passhöhe setzte zu allem Überfluss setzte auch noch starker Regen ein, so dass ich schnell in Richtung Trento weiter fuhr.
Auf den verblieben knapp 80 km bis Trento geht es dabei etwa 1600 Höhenmeter bergab. Zunächst war dabei auf der SS42 nur wenig Verkehr, dieser nahm aber stetig zu und war schnell lästig. Von Ossana bis Cis verläuft ein Radweg durch das Val di Sole, welcher als sehr schöne Alternative zur Straße dient. Dieser hat aber eine ganze Reihe kurzer Gegenanstiege, weshalb ich mich im dichten Regen gegen den Weg entschied.
Von Trento nach Mezzana verläuft zudem eine Schmalspurbahn (Ferrovia Trento-Malè), welche ich nutzen wollte. An dem Tag streikten jedoch Mittags das Eisenbahnunternehmen, so dass für ca. 4 Stunden keine Züge fuhren. Wer eine ähnliche Strecke fahren möchte und ggf. auf den Zug ausweichen möchte, sollte sich die Transportbedingungen für Fahrräder [externer Link, deutsch] vorab gut anschauen. Die Mitnahme ist auf 4 Fahrräder pro Zug beschränkt. Da der Takt alles andere als dicht ist gibt es nur wenig Transportmöglichkeiten, allerdings lässt sich die Fahrradmitnahme telefonisch bis zum Vortag reservieren.
Insgesamt hat die Tour mich sehr begeistert, insbesondere der Albula Pass und insbesondere der Gavia Pass waren sehr beeindruckend. Vor und zwischen den beiden Pässen gab es immer mal wieder ein paar Stücke mit etwas mehr Verkehr. Wer mehr Zeit mitbringt kann auch hier ggf. nochmal schönere Routen finden um diese Passagen zu umfahren.
Varianten
Die Tour bietet unzählige Varianten, die ich hier nur schlecht alle aufzählen kann. So bietet sich ein früherer Start z.B. am Bodensee an (ähnlich wie in dieser Tour). Auch bieten sich zwischendrin verschiedene Abzweigungen an, z.B. über den Ofenpass in Richtung Etschtal oder den Anschluss in Bormio an den Passo Stelvio. Bei mehr Zeit würde ich insbesondere empfehlen die Rückfahrt über den Tonnale zu verändern. Eine interessante Möglichkeit wäre z.B. ab Ponte di Legno die Fahrt in Richtung Idrosee.
GPS-Track
Maximale Höhe: 2622 m
Minimale Höhe: 209 m
Gesamtanstieg: 9240 m