Am zweiten Tag hoch auf den Albula
Morgens ging es dann hinauf in Richtung Albula, wobei der Pass durchgängig gut zu fahren war. Leider hingen die Wolke, durch die Gewitter am Vortag, doch noch sehr tief und so litt die Aussicht ein bisschen. Neben der Landschaft waren im ersten Teil des Aufstiegs auch die Bauten für die der Albula-Bahn beeindruckend, wobei die Bahn in etwa 1800 Meter Höhe in den Albulatunnel abbiegt. Kurz hinter der Alp Weissenstein auf knapp 2000 Höhenmeter enden die Serpentinen und die Straße schlängelt sich durch hochalpines Felsland, in dem auch die Festung Albula liegt. Insbesondere dieses Stück war landschaftlich sehr beeindruckend.
Nach einer kurzen Kuchenpause im Hospiz an der Passhöhe ging es zunächst gemächlich, dann jedoch eher steil bergab nach La Punt. Von dort folgte ein längeres eher flaches Transferstück bis nach Zernez, welches überwiegend auf einer dicht befahrenen Straße verlief, was in Anbetracht der beeindruckenden Landschaft etwas schade war. Hinter Zernez ging es nochmal ein gutes Stück bergab, hierbei streift meine Strecke in Richtung Ofenpass den Schweizer Nationalpark. Gerade die teils tiefe Schlucht, welche die Spöl hier in den Fels gegraben hat, ist wirklich eindrucksvoll.
Eine Busfahrt durch den Munt-La-Schera-Tunnel
Folgt ihr der Bundesstraße 28 weiter, würdet ihr über den Ofenpass ins Etsch-Tal gelangen. Ich entschied mich jedoch für den Transfer in Richtung Livignio durch den Munt-La-Schera-Tunnel. Der Tunnel ist für Radfahrer gesperrt, es gibt aber einen Bus-Shuttel auf welchem die Räder für das kurze Stück auf Anhänger verladen werden. Der Shuttel selbst klappte problemlos, wobei der Bus sich nicht wirklich an den Fahrplan gehalten hat. Zudem gibt es einige Taktlücken, hier solltet Ihr euch vorab über den Fahrplan informieren. Mit größeren Gruppe ist eine Reservierung auch sehr ratsam.
Kurz hinter dem Tunnel endet die Busfahrt und ich fuhr weiter entlang des Livigno-Stausees, durch Livignio und in Richtung des Foscano Pass. Der Abschnitt entlang des Livignio-Sees, durch Livignio bis zum Passo Eira war dabei nicht wirklich angenehm zu fahren. In Livignio boomt der Tourismus und die Straßen sind sehr voll. Zukünftig würde ich versuchen mit dem Rad um Livignio einen großen Bogen zu machen, das ist aber leider nicht immer einfach 😉 Ab dem Passo Eira wurde nicht nur der Verkehr entspannter, sondern auch die Landschaft immer schöner. Grüne Wiesen, imposante Berge im Hintergrund, so macht Radfahren Spaß.
Traumhafte Landschaften rund um den Gavia
Am nächsten Morgen wartete zunächst eine schöne Abfahrt vom Passo Foscano nach Bormio auf mich. Am Ortsende von Bormio ging es dann allerdings direkt wieder bergauf auf der SS300 in Richtung Passo di Gavia. Zunächst geht die Straße langsam das Tal hinauf und bis Santa Caterina Valfurva auf etwa 1700 Höhenmetern kommt noch kein richtiges Pass-Feeling auf.
Hinter Santa Caterina Valfurva beginnt dann aber die eigentlich Pass-Straße zum Gavia-Pass mit knappen 1100 Höhenmetern. Langsam geht es den Berg hinauf, wobei zunächst eine ganze Reihe an Serpentinen zu bezwingen sind. Schnell wurde die Landschaft immer hochalpiner und dabei mit jedem Meter immer beeindruckender, selbst ein Gletscher (Sforzellina-Gletscher) ist zu sehen. Entsprechend war ich bereits am Gipfel vom Gavia Pass begeistert, die Abfahrt machte es aber noch eindrucksvoller. Kurz hinter dem Gipfel entdeckte ich erst noch eine Familie Steinböcke, später dann wartetet eine eindrucksvolle Abfahrt auf der sehr engen Passstraße. Bald erreichte ich Ponte di Legno und konnte zufrieden auf den gelungen Tag zurück blicken.