Stau rund um Ajaccio
Auf der D81 geht es dann zunächst erstmal eher flach weiter entlang am Meer, bevor nochmal ein Anstieg mit gut 400 Höhenmeter wartet bevor es in Richtung Ajaccio abwärts geht. Mein Ziel war es, Ajaccio großräumig zu umfahren. Das ist mir jedoch nur bedingt gelungen. Selbst weit außerhalb staute es sich auf den Zufahrtsstraßen. Zudem muss man ein kurzes Stück entlang der – fast autobahnähnlichen – T20/T40 in Richtung Flughafen fahren. Das Stück ist zum Glück schnell geschafft. Kurz danach konnte ich entlang der D55 weiter der Küste nach Süden folgen, wo es eine ganze Reihe schöne Sandstrände gibt. Es ist jedoch deutlich dichter besiedelt und flach, ein ziemlicher Kontrast zu den letzten Tagen.
Einige Kilometer weiter nach Süden wird die Landschaft wieder deutlich hügeliger und grüner. Überall warten schöne Buchten und Strände. Landschaftlich ist es etwas weniger spektakulär als die Tage zuvor, aber noch immer „sehr schön“. Ein weiteres Highlight auf der Strecke ist zudem die Stadt Sartène, welche wie auf einem Balkon auf knapp 300 Metern Höhe thront. Ab dort geht es abwärts zurück in Richtung Küste, wo die bis Bonifacio verbleibenden Kilometer eher flach sind. Vorsicht ist auf dem Stück jedoch wieder mit dem Verkehr geboten, da es hier mit der T40 wieder nur eine Nationalstraße gibt, die teilweise einfach geradeaus verläuft.
Bonifacio ist in jedem Fall ein Besuch wert. Die Blicke auf die Stadt, aber auch auf die Kalkfelsen sind sehr eindrucksvoll. Ich empfehle jedoch das Rad unterhalb der Altstadt am Hafen stehen zu lassen und Bonifacio und die umliegenden Klippen zu Fuß zu erkunden.
Bonifacio ist gleichzeitig auch der (fast) südlichste Punkt von Korsika. Von hier gibt es Fähren direkt rüber nach Sardinien, wo Du deine Radreise natürlich fortführen könntest (siehe z.B. auch diesen Artikel über meine Radreise auf Sardinien). Für die klassische Umrundung von Korsika per Fahrrad geht es von hieraus zurück in Richtung Norden. Aus Bonifacio raus führt dabei nur die T10, mal wieder eine dieser Nationalstraßen die nicht wirklich für Radfahrende gemacht ist, aber die meiste Zeit noch Recht gut zu fahren war.
Zurück in Richtung Norden
Die T10 führt dabei theoretisch die ganze Zeit relativ flach entlang der Ostküste zurück nach Bastia. Die direkte Strecke sind etwa 170 km. Ich wollte jedoch nicht einfach entlang der flachen Ostküste zurück fahren, sondern habe die Rückfahrt weiter ins bergige Inland verlegt. Vorher habe ich jedoch noch einen kleinen Abstecher zu den schönen Stränden Tamaricciu, Palombaggia und Pinarellu gemacht. Dort war es zwar teilweise selbst zur Nebensaison echt voll, aber ein Besuch ist sicherlich zu empfehlen.
Für den Weg durch das Inland entschied ich mich ab Solenzara die Küste zu verlassen um über den Bavella-Pass (Col de Bavella) nach Zonza zu fahren. Der Bavella Pass hatte es stellenweise wirklich in sich und hat zum Großteil mehr als 10 % Steigung. Mit dem voll bepacktem Reiserad war das nicht immer angenehm zu fahren. Die Mühe lohnt jedoch in jedem Fall. Die Landschaft ist atemberaubend und entschädigt für die Mühe (siehe auch den Blog-Artikel dazu). Wer den Bavella umfahren möchte kann ab Porto-Vecchio auch direkt nach Zonza aufsteigen und spart sich so knapp 500 Höhenmeter.