Als Radreisender bin ich ein großer Fan von Nachtzügen. Für mich gibt es keine entspanntere Form der An- und Abreise als der Nachtzug. Abends entspannt das Fahrrad im Zug verstauen, schlafen und morgens, nach einem Frühstück an einer Bar in bahnhofsnähe, auf das Fahrrad schwingen und losradeln. Gut, ich weiß auch, dass dieser Traum häufig nicht so klappt 😉 Verspätungen, nicht-barrierefreie Bahnhöfe und Einstiege und vieles mehr machen das Leben doch (leider) immer schwer. Doch das größte Problem war zuletzt, dass es kaum mehr Nachtzüge gab.
Nach dem Aus der Nachtzüge bei der DB übernahm zwar die ÖBB einen Teil der Nachtzüge, aber gerade die Verbindungen mit Fahrradmitnahme wurden doch sehr zusammengestrichen. Zwar könnte sich dies ab 2022 langsam ändern, dennoch sind die Möglichkeiten stark eingeschränkt. Es gibt zwar einige private Anbieter, aber auch hier ist das Angebot eher mager.
Umso erfreulicher ist es, dass vor kurzem medienwirksam neue Nachtzugverbindungen in Europa angekündigt wurden. Durch eine Kooperation zwischen ÖBB, SBB, SNCF und der DB sollen neue Verbindungen in Europa entstehen und zwar:
ab Dezember 2021:
- Zürich – Amsterdam
- Wien – Paris
ab Dezember 2022:
- Zürich – Rom
ab Dezember 2023
- Berlin – Paris
- Berlin – Brüssel
ab Dezember 2024
- Zürich – Barcelona
Wie bereits von Traintracks festgestellt hat, ist die medienwirksame Ankündigung der DB leider mehr Luftnummer als ein wirklicher Wiedereinstieg der DB in den Nachtzugmarkt. Bereits ÖBB und SBB hatten diese Verbindungen grundsätzlich angekündigt. Wie der Name „Nightjet“ bereits verrät werden die Züge im wesentlichen von der ÖBB betrieben werden.
Doch die wichtigste Frage für Reiseradler ist natürlich – wie sieht das mit der Fahrradmitnahme aus? Nun, dazu gibt es leider noch keine Information. Auf Nachfrage auf Twitter erklärte die DB, dass der Fahrzeugeinsatz noch in der Planung ist. Zu hoffen bleibt, dass die Fahrradmitnahme bei einem solchen Projekt selbstverständlich und fester Bestandteil der Planung ist.