Am Freitag ging es endlich mal wieder los mit dem Rad in Richtung Süden. Der Plan ist von Marseille bis irgendwo hinter Barcelona zu fahren. Doch bevor es losging stand erstmal die Anreise an, von München bis nach Port-de-Bouc mit dem Zug inkl. Rad; eigentlich ein Abenteuer für sich. So ging es morgens um 05:30 zunächst mit dem ICE nach Stuttgart, von dort mit dem IC nach Kalsruhe, weiter mit dem Regionalzug nach Appenweier und nach 50 Minuten Aufenthalt mit einem Schienenbus nach Strasbourg. Hier war immerhin genug Zeit für eine kurze Sightseeing-Tour, bevor es schließlich mit dem TGV nach Marseille ging.
Am nächsten Morgen wartet eine letzte kurze Fahrt mit dem Regionalzug entlang einer teils beeindruckenden Strecke nach Port-de-Bouc. Von dort ging es aufs Rad, wobei der Start es in sich hatte. Zunächst ging es auf sehr schlechten Schotterwegen, später dann entlang der schönsten Raffinerien Südfrankreichs durch Industriegebiete. Dabei gab es ständig starken Gegen- oder Seitenwind.
Nach etwas über 20 Kilometern war schließlich die Rhone erreicht, über die es mit einer Fähre in die Camargue ging. Hier ging es zunächst auf einsamen Straßen entlang vieler Wiesen, bis schließlich links und rechts Wasser überwog. An vielen Stellen standen Flamingos im Wasser, der Weg wurde immer holpriger, so dass am Ende über 5 Stunden für knapp über 50 Kilometer auf dem Tacho standen.
Am nächsten Morgen ging es von Saintes-Maries-de-la-Mer wieder raus aus der Camargue in Richtung Aigues-Mortes. Die gut erhaltene Mittelalterstadt lud zum verweilen ein, wobei der starke Wind ein vorankommen wieder schwer machte.
Bei Aigues-Mortes trafen wir auf den Eurovelo 8, dem wir weiter in Richtung Villeneuve und Setè folgen. Dabei ist die Infrastruktur des Eurovelo 8 aber leider zum großen Teil ein Witz. Unglaublich schlechte Radwege, auf den Boden gepinselte Farbe und Pisten durch den Wald werden als Fahrradinfrastruktur verkauft. Landschaftlich gibt es vor allem noch viel Wasser und Wasserstraßen. Auch Flamingos sind noch immer häufige „Zaungäste“. Besser wird die Infrastruktur dann hinter Villeneuve, wo bis Setè überwiegend gut fahrbare Radwege warten. Ab Setè ging es schließlich mit dem Zug bis Collioure von wo aus es morgen mit dem Rad nach Spanien geht.