Nach einem Tag Pause ging es von Santiago de Cuba weiter auf die nördliche Oriente. Über Guantanamo, Imias, Baracoa, Moa und Mayari soll es schließlich nach Hologuin gehen, von wo aus es mit dem Viazulbus über Santa Clara nach Havanna zurück geht. Die notwendigen Tickets haben wir bereits in Santiago de Cuba organisiert. Hier wurden uns auch nochmal den 5 CUC Pauschalpreis für die Fahrradmitnahme bestätigt. Einige andere Quellen sprechen von 12 % des Ticketpreises.
Während insbesondere in Zentralkuba viele Elektroscooter unterwegs waren, nimmt im Süden die Dichte an leicht motorisierten Motorrädern zu. Der Kohlenwasserstoffmix in der Luft machte insbesondere bei der Ausfahrt aus Santiago de Cuba zu schaffen. Bekannt als hügeligste Hafenstadt der Welt ging es immer wieder auf und ab, denoch war die Auffahrt auf die Autopista (A1) relativ schnell gefunden.
Erstmals auf der Tour sind wir also auf der Autobahn. Zweispurig mit breiten Standstreifen geht es in beide Richtungen. Neben wenigen anderen Fahrräder sind Scooter, Autos aber auch Kutschen anzutreffen. Die Autobahn führt zunächst über eine kleine Passhöhe auf 200 m asl, da die Höhenmeter jedoch auf knapp 15 km aufgeteilt sind, ist die Steigung sehr gemächlich. Die Autobahn fühtt vorbei an teils dichtem Wald. Immer wieder werden an Obstständen Bananen, Ananas und Co. verkauft. Das das umfangreiche Frühstück (wie üblich Brot mit Omelett, Kaffee, Saft und viel Obst) aber erst 2 Stunden her ist, besteht wenig Bedarf an Nachschub.
Kurz hinter der Passhöhe bei El Cristo geht es wieder ab von der Autobahn. Die Landschaft ist hier eine Art Hochebene. Vorbei an Feldern mit Zuckerrohr und durch kleine Ortschaften geht es immer wieder leicht bergauf und bergab. Im Blick sind dabei stets die die Ausläufer des Sierra de la Gran Piedra.
Mit Alto Songo auf knapp 300 m asl errichten wir schon bald den höchsten Punkt der Tagestour. Theoretisch sollte es ab jetzt überwiegend bergab gehen. Der starke Gegenwind, der mittlerweile aufgekommen ist, machte diesen Vorteil jedoch zu Nichte.
Bevor es auf den letzten 45 km wieder auf die Autobahn nach Guantanamo geht planten wir eine Pause in La Maya. Leider gab das Essensangebot wenig her; im Wesentlichen Schinkenbrötchen. Entsprechend gibt es die Bananen- und Eisdiät zum Mittagessen.
Kurz hinter La Maya sollte es also wieder auf die Autobahn gehen. Die ersten etwa 20 km ist diese jedoch noch nicht fertiggestellt. Es sind zwar beide Fahrtrichtung planiert und auch entsprechende Brücken stehen schon, geteert ist jedoch nur eine Fahrspur. Verkehr herrscht dafür fast überhaupt nicht mehr, allerdings tauchen immer wieder dicke Schlaglöcher auf.
So geht es einsam auf der Autobahn durch grüne Natur. Immer mal wieder überqueren wir dichte bewachsenen Flüsse. Kurzzeitig gibt es schöne Blicke auf den La Yaya Stausee der vom Fluss Guantanamo gespeist wird, der gleichzeitig auch als Grenzfluss zur Provinz Guantanamo dient. Die Autobahn ist hier jetzt komplett ausgebaut, allerdings macht der starke und teils sehr böhige Gegenwind die Fahrt nach wie vor sehr anstrengend und langwierig.
Erst relativ spät erreichten wir also endlich Guantanamo (nicht mit der 25 km entfernten US Basis in der Guantanamo Bucht zu verwechseln). Verletzungsbedingt geht es ab hier leider nicht mehr mit dem Fahrrad weiter. Da auch die Viazul Busse nach Santiago de Cuba ausgebucht und der Zug keine Fahrräder mitnimmt bleiben wir insgesamt knapp 3 Tage in Guantanamo um schließlich wieder mit dem Bus langsam in Richtung Havanna zu fahren.
Gesamtkilometer: 960 km (+87 km) Höhenmeter gesamt: 3100 m (+400 m)