Durch die Alpen mit dem Trekkingrad von Mittenwald über Bozen zum Kalterer See

Diese Tour ist, zusammen mit der Via Claudia Augusta,  ein Klassiker unter den Alpendurchquerungen  und problemlos an einem verlängertem Wochenende (2-3 Tage) zu meistern. Als Start und Ende habe ich damals Mittenwald und Bozen gewählt, die Tour kann aber beliebig ausgedehnt werden, beispielsweise ist ein Start in München oder früher oder die Weiterfahrt bis zum Gardasee oder Venedig gut möglich.

Anreise  Beschreibung – Varianten/Rückreise – GPS-Track

Anreise

Mittenwald ist ab München problemlos mit dem Nahverkehr zu erreichen. in den modernen Zügen der Werdenfelsbahn ist ein ebenerdiger Einstieg möglich. Zu Stoßzeiten (insb. an Wochenende/Feiertagen die erste Züge am Morgen bis etwa 10 Uhr) geht es stellenweise jedoch sehr eng in den Zügen zu.

Beschreibung

Von Mittenwald folgte ich zunächst dem Radweg in Richtung Seefeld. Da dieser später gesperrt war und Anfang April noch viel Schnee lag, ging es später auf die Bundesstraße. Bis Seefeld steigt die Straße dabei steil an.

Um hinab ins Inntal zu kommen ist die Nutzung der Bundesstraße mit dem Fahrrad ab Seefeld offiziell untersagt. Neben der Straße finden man jedoch einige Feldwege und Pfade (mit Trekkingrädern teilweise schieben erforderlich) um nach Innsbruck zu gelangen.

Ab Innsbruck fuhr ich zunächst in Richtung Aldrans um von dort entlang der alten Römerstraße (welche wenig befahren ist) bis nach Matrei zu kommen. Ab Matrei muss man zwangsläufig der alten Brenner-Bundesstraße folgen. Mit Ausnahme des Bereichs um die Autobahnabfahrt beim Brennersee hält sich das Verkehrsaufkommen die meiste Zeit in Grenzen. Die Steigung ist gut zu meistern.

Die Fahrt von Brenner bis Bozen erfolgt komplett entlang des Eisackradweges. Das erste Stück folgt dabei der Trasse der alten Brennerbahn und ist gesäumt von einigen alten Bahngebäuden.  Später geht es entweder auf Nebenstraßen oder über Radwege immer in Richtung Süden. Auch ab Bozen kommt man problemlos entlang von ausgeschilderte Radwegen bis zum Kalterer See.

Varianten/Rückreise

Die Rückreise mit dem Zug ab Bozen ist kein Problem. Mehrmals täglich verkehren EuroCity-Züge welche reichlich Stellplätze für Fahrräder anbieten. Hierbei muss jedoch vorab ein Platz reserviert werden (10€ für Radkarte  + Reservierung, Stand 2018). Alternativ wird die Strecke Bozen-Brenner regelmäßig von Nahverkehrszügen bedient, welche eine Radmitnahme erlauben. Ab Brenner besteht Anschluss bis Innsbruck bzw. ab Innsbruck bis München (jeweils Nahverkehr mit Radmitnahme).

Um die Tour zu verlängern bietet sich bspw. der Start in München an. Dem Isarradweg folgend kann man entweder über den Achensee oder über Mittenwald fahren. Die Achenseeroute ist etwas länger, die Abfahrt vom Achensee ins Inntal erfolgt aber auf einem separatem Radweg (Schotter, Via Bavarica Tyrolensis). Startet man erst in Lengries und fährt über den Achensee ändert sich auch die ursprüngliche Länge der Tour nur minimal.

Ab Bozen lässt sich die Route problemlos entlang des Etschradwegs bis Trento, Verona oder Venedig verlängern. Alternativ könnte man über die Via Claudia Augusta zurück nach München fahren. Möglich wäre zudem eine Weiterfahrt (mit dem Zug oder dem Fahrrad) bis nach Genua und dann der Ligurischen Küste zu folgen.

Aus meiner Sicht ist diese Variante mit jedem durchschnittlichem Trekkingrad problemlos zu erledigen. Eine gewisse Grundfitness sollte jedoch vorhanden sein, da von Innsbruck bis zum Brenner etwa 800 hm zu bewältigen sind. Die Steigung ist aber moderat. Einzige Schwierigkeit ist die Abfahrt vom Zirler Berg entlang der Schotterwege. Der Abschnitt ab Brenner bis Bozen ist aus meiner Sicht sogar uneingeschränkt familientauglich.

Einige Gedanken von mir zu den unterschiedlichen Varianten zur Alpendurchquerrung sind hier zu finden.

GPS-Track

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